Reisebericht Island Kreuzfahrt

Schottland – Island Kreuzfahrt
4. – 14. Juli 2023

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Die 39-köpfige Reisegruppe bricht in den frühen Morgenstunden in Richtung Flughafen auf. Der Transfer erfolgt mit dem firmeneigenen Luxusbus. Kurz nach 5:00 trafen wir am Flughafen Wien Schwechat ein, Check-in und die Sicherheitskontrolle verliefen problemlos und der Frühstückskaffe konnte in Ruhe genossen werden.

Die Flugdauer nach Hamburg betrug knappe eineinhalb Stunden. Dort wurden wir von einem Bus abgeholt und ein Reiseleiter machte mit uns eine dreistündige Sightseeingtour durch die Stadt. Klaus hat uns mit seinem norddeutschen Dialekt die äußerst interessante Stadt schmackhaft gemacht, im Anschluss ging es dann Richtung Hafen zum Einschiffen auf das Schiff MSC Preziosa.

Dennoch erschöpft, aber voller Freude genossen wir die ersten Cocktails und stärkten uns am Buffet. Um 19:00 Uhr lief das Schiff vom Hafen aus, das große Abenteuer in den Norden nahm Fahrt auf.

Hamburg liegt an der Elbe, etwa 78 Meilen von der offenen Nordsee entfernt. Der Hafen ist der drittgrößte Europas und wird als Tor zur Welt bezeichnet. Für das Ausfahrtsmanöver brauchten wir sieben Stunden.

Unser erster Stopp waren die Orkney-Inseln – wir steuerten Kirkwall an – dazu mussten wir 562 nautische Meilen (1040km) hinter uns bringen, daher war der erste Urlaubstag ein Seetag.

In Ruhe konnten wir das Schiff erkunden und uns von der doch relativ anstrengenden Anreise erholen.

Am frühen Morgen erreichten wir die größte Stadt der Orkney-Inseln, Kirkwall. Wir machten eine gemächliche Erkundungstour durch die Orkney-Inseln. Von den faszinierenden Relikten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auf den südlichen Inseln bis hin zum bemerkenswerten Welterbe West Mainland. Vom Kai in Kirkwall aus fuhren wir durch die pastorale Südostküste des historischen Scapa Flow, dem Hauptstützpunkt der britischen Marineflotte in den beiden Weltkriegen. Wir überquerten die erste der vier Churchill Barriers (Dämme), die während des zweiten Weltkrieges erbaut wurden, um die östlichen Zugänge zu Scapa Flow zu schützen und die Südinseln mit dem Orkney-Festland zu verbinden.

Auf der winzigen Insel Lamb Holm besuchten wir die wunderschöne handbemalte italienische Kapelle. Diese wurde von den italienischen Kriegsgefangenen während des 2. Weltkrieges erbaut und ist als Symbol für Frieden und Hoffnung in Zeiten des Konflikts sowie für die anhaltende Freundschaft zwischen Orkney und den italienischen Soldaten erhalten geblieben. Weiter ging es auf die Westmainland-Inseln und das Herz der neolithischen Orkney-Inseln, die von 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. Einen kurzen Halt gab es bei den imposanten „Stehenden Steinen“ von Stenness. Dieser archäologische Schatz, der mehr als 5000 Jahre alt ist, ist einer der frühesten Steinkreise Großbritanniens. Einen kurzen Aufenthalt gab es noch in der Stadt Stromness bevor es zurück zum Schiff ging.

Den dritten Tag unserer Reise verbrachten wir wieder auf See, da wir Richtung Nordwesten in den Atlantik bis in die Hoheitsgewässer Islands fahren. Die Entfernung von Kirkwall und Reykjavik beträgt 748 nautische Meilen (1385km).

In Reykjavik entschied sich ein Großteil der Gruppe für die Exkursion „Pazifischer Feuerring“. Es war nur eine kurze Fahrt um zu einem von Islands 30 Vulkanen, dem Hengill, dessen Umgebung immer noch mit Fumarolen, heißen Quellen und Dampföffnungen übersät ist. Wir folgten dem Lauf des Flusses Sogid, und kamen am Aussichtspunkt Thingvellir, einem UNESCO Weltkulturerbe, der gleichzeitig der Standort des ersten isländischen Parlaments war.

Wir hatten einen kleinen Imbiss in einem Restaurant. Das Besondere daran war, dass wir Brot aus der geothermalen Küche bekamen sowie köstliche isländische Spezialitäten.

Wir besuchten auch die heißen Quellen, die ein imposantes Schauspiel geboten haben. Es war sehr beeindruckend und faszinierend. 

Den Abschluss bildete der Besuch eines Kraftwerkes, welche die geothermale Energie nutzt, um die Region mit heißem Wasser und Strom zu versorgen. Die Heizkosten in Island betragen rund €400 pro Jahr.

Nach nur 145 nautischen Meilen (268km) waren wir in Isafjordur. Zu erwähnen ist, dass wir der Mitternachtssonne immer näherkommen, denn der Sonnenaufgang war um 03:10 Uhr und Sonnenuntergang war um 1:01 Uhr.

Isafjordur ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der Gegend. Die kleine Auszeit vom Schiff genossen im Bus durch die Landschaft. Unser erstes Ziel war der botanische Garten, der bereits im Jahr 1909 gegründet wurde, um zu beweisen, dass in Island trotz der nördlichen Lage und entgegen aller pessimistischen Prognosen viele Pflanzen und Gemüsesorten nicht nur überleben, sondern sogar wachsen und gedeihen können. Ribisel, Rhabarber, Kartoffeln, Maiglöckchen, Mohnblumen und noch sehr viele andere Pflanzen brachten uns ins Staunen. 

Weiter ging es in das kleine Dorf Flateryri. Diese wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Handelsplatz der Fischerei gegründet. Ausstieg war an der kleinen Kirche, die zum typischen Stadtbild der Kleinstädte Islands gehört und von den Klängen der isländischen Musik wurden wir empfangen. Anschließend spazierten wir durch die Einkaufsstraße und besuchten den kleinen Buchladen des Ortes. Auch für eine kleine Pause mit Kaffee und einem Stück isländischem Kuchen war Zeit eingeplant.

Der nächste Stopp führte uns nach 694 nautischen Meilen (1285km)  in die „Hauptstadt des Nordens“ Akureyri. Diese liegt nur 100km vom Polarkreis entfernt am Fuße des Eyjafjördur Fjordes, dem längsten Fjord in Island. Akureyri ist ein wichtiger Hafen und ein Fischereizentrum. Die Stadt ist von majestätischen Bergen umgeben. Bei diesem Ausflug lernten wir die faszinierendsten Naturschönheiten der Region kennen. Wir fuhren durch isländische Landschaften und bewunderten Godafoss. Er ist auch unter dem Namen „Wasserfall der Götter“ bekannt und stürzt aus eine Höhe von 12 Metern in die Tiefe – ein wunderbares Naturschauspiel.

Anschließend fuhren wir durch die Altstadt, in der noch deutlich der dänische Einfluss erkennbar ist. Ein Besuch in einem weiteren Botanischen Garten war eingeplant. Von dort spazierten wir durch die Stadt, ein kleiner Aufenthalt in der Fußgängerzone mit Kaffeepause machten den Abschluss.

Eine Gruppe entschied sich für das Abenteuer Walbeobachtung. Island hat sich seinen Namen als Europas Standort Nummer eins für die Walbeobachtung zu Recht verdient. Mit einem Boot ging es vom Hafen hinaus, um die Meeressäuger zu beobachten, die hierher strömen, um in der ganzjährig eisfreien Bucht Nahrung zu finden.

Neben den vielen Seevögeln wie z.B. Papageientauchern zählen auch Zwerg-, Finn- und Blauwale sowie verspielte Schweinswale und Weißschnauzendelfine zu den Besuchern der Bucht. Doch die unangefochtenen Stars in dieser Meeresshow sind die Buckelwale. Sie sind besonders bekannt für ihre Wasserakrobatik: Springen, das Schlagen mit den Schwanz- und Rückenflossen, Blasenschnaufen und das Ausschauhalten mit emporgerecktem Kopf zählen zu den ganz natürlichen Verhaltensweisen.

All das ließ sich beobachten und die „Walbeobachtergruppe“ war fasziniert von dieser Erkundungstour.

Besonders charmant war die Mitternachtssonne – 2:11 war bereits Sonnenaufgang und um 0:11 Sonnenuntergang.

Am Schiff wurde die „White Night“ gefeiert und getanzt wurde bei „Tageslicht“. Ein bezauberndes Naturschauspiel.

Nach drei faszinierenden Stopps in Island ging es wieder Richtung Schottland, zu den Shetland-Inseln. Dazu mussten wir wieder 694 nautische Meilen (1285 km) hinter uns lassen. Ein weiterer Seetag war eine willkommene Erholung.

Am frühen Morgen erreichte die MSC Preziosa das Shetland – Archipel, das auf der Steuerbordseite (rechts) zu sehen war. Die Shetlands bestehen aus rund 100 Inseln, von denen 16 bewohnt sind. Kein Ort auf den Shetlandinseln ist mehr als 5km vom Meer entfernt, die Küste erstreckt sich über fast 1700 Meilen (3148 km). Lerwick ist der Hauptort und Hafen der schottischen Shetland-Inselgruppe.

Mit dem Tenderboot ging es an Land, es war typisches englisches Wetter! In Lerwick spazierten wir als Gruppe durch die Gässchen, besuchten Fort Charlotte, genossen Kaffee und Fudge sowie Fish and Chips. Das Rathaus beeindruckte uns mit den bunten Glasfenstern und eine faszinierende Parkanlage versetzte uns ins Staunen.

Da das Wetter nicht wirklich berauschend war, tenderten wir nach ein paar Stunden zurück zum Schiff.

Der vierte und letzte Seetag war am Programm. Die Entfernung zwischen Lerwick und Hamburg beträgt 613 nautische Meilen (1135 km) Wir fuhren durch den südlichen Teil der Nordsee. Die Nordsee ist eines der wichtigsten Fischereigebiete der Welt. Das Meer ist auch reich an Öl und Gas. Da die Nordsee mit einer durchschnittlichen Tiefe von weniger als 328 Fuß sehr flach ist, kann das Wasser aufgrund von Gezeiten und Stürmen unruhig werden. Die MSC Preziosa durchquerte 77 Meilen (142km) lang die Elbe – ca 7 Stunden Passage) bis wir in Hamburg wieder anlegen.

Das Ausschiffungsprozedere verlief problemlos, ein bestellter Reisebus brachte uns zum Flughafen und schließlich betraten wir wieder österreichischen Boden. Walter Pfeifer hat uns wieder abgeholt uns sicher nach Hause gebracht.

Das ein oder andere Hoppala ist passiert, dennoch behalten wir uns die berauschenden Landschaften und Sehenswürdigkeiten in Erinnerung, die wir auf 6398 km erfahren durften. Es wurden auch viele neue Freundschaften geknüpft, die Gruppe hat hervorragend harmoniert.

Es war eine wunderschöne Reise in den Norden bei maximal 15 Grad Tageshöchsttemperatur, allerdings wussten wir das ja und waren darauf eingestellt.

 

Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmer, dass diese Reise in den Norden so bezaubernd war.

Nicole Heidenwolf