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Reisebericht Costa Toscana
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Am Zeugnistag startete eine 50-köpfige Reisegruppe mit dem Kreuzfahrtprofi-Bus Richtung Süden, genau gesagt nach Italien, zur Costa Toscana, einem Luxuskreuzfahrtschiff.
Start war am 28.6. 2024 um 22:45 Uhr in Wiener Neustadt – Ziel war der 981km entfernte Hafen in Savona. Die Buschauffeure Walter und Michael brachten uns unserem wohlverdienten Urlaub näher.
Um die Fahrt etwas kurzweiliger zu gestalten, habe ich schon erste Ausblicke auf die Reise sowie auf das Leben auf dem Schiff gegeben.
Nach einigen Pausen betraten wir mittags das Schiff. Obwohl die Erschöpfung groß war, die Vorfreude auf eine spannende, erholsame Woche siegte.
Abends, am 29.6. legte das Schiff ab und am nächsten Morgen (Tag 1) wachten wir erholt und entspannt in Marseille auf. Mit dem Shuttlebus ging es in die Stadt.
Marseille ist die zweitgrößte und älteste Stadt Frankreichs, sowie eine wichtige Hafenstadt im Mittelmeer.
Unseren Stadtspaziergang begannen wir am Westrand der Altstadt bei der Kathedrale von Marseille – Cathédrale de la Major – sie ist die Bischofskirche der römisch-katholischen Erzdiözese Marseille.
Neben dem Katholizismus spielen das Judentum und der Islam eine bedeutende Rolle in der Stadt. Etwa 30-40% der Bevölkerung von Marseille gehören einem muslimisch geprägten Kulturkreis an, die meisten wohnen im Norden der Stadt.
Unsere Walkingtour führte uns zum Hafen, wo wir in den Bummelzug – Le Petit Train touristique de Marseille – stiegen. Ich habe mich geschickt an den Menschenmassen vorbeigedrängelt und konnte für die 40-köpfige Truppe ein Gruppenticket ergattern und wir konnten sofort in den nächsten Zug einsteigen, das bei der Hitze besonders angenehm war.
Die Tour führte über den alten Hafen, die Forts, das Vallon des Auffes, die Corniche, das Vallon de Lòriol, wo wir die wunderschönen Marseiller Häuser bewunderten, die sich an die Flanken des Hügels klammern. Auf einer Höhe von 162m erreichten wir die „Gute Mutter über Marseille“ – die Notre-Dame de la Garde.
Es ist eine Marien Wallfahrtskirche, die vergoldete Statue ist 11,2m hoch und wiegt 9796kg.
Dieser Ort bietet einen grandiosen Anblick mit einem atemberaubenden 360 Grad Panorama.
Nach einem ca. 30-minütigem Aufenthalt ging es wieder bergab und es blieb noch Zeit zu bummeln, ein wenig das Leben im Hafen zu genießen und möglicherweise bei einem Gläschen eingekühlten Pastis zu verweilen.
Treffpunkt war am Schiff, beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant wurde über die ersten Eindrücke der Stadt geplaudert und das Abendprogramm der Reiseteilnehmer:innen gestaltet sich verschiedenartig. Das große Angebot am Schiff lässt keine Wünsche offen – von Animation, Party, Shows bis hin zu einem Drink bei Sonnenuntergang.
Am Tag 2 stand Barcelona am Plan. Der Tag war leider sehr regnerisch, jedoch blieb ein kleines Grüppchen standhaft und wir spazierten bei strömenden Regen durch die Stadt.
Nachdem wir leider nicht mit Regenschutz ausgestattet waren, war der erste Stopp gleich in einem Souveniergeschäft, wo wir uns mit total attraktiven Regenpelerinen ausstatteten.
Fröhlich bunt gekleidet spazierten wir die Las Ramblas entlang. Sie ist eine der berühmtesten Straßen mit Kultstatus in Barcelona und erstreckt sich über etwa 1,2 km vom Hafen Port Vells zum Place Catalunya.
Einen Zwischenstopp machten wir beim Mercat de Sant Josp / La Boqueria. Dies ist der berühmteste Markt und es gibt tatsächlich alles, was das Herz des Gourmets begehren kann. Süßigkeiten, Honig, Käse, erlesene Öle, Oliven, einheimisches und exotisches Obst und Gemüse, Fleisch, Schinken, Fisch, Meeresfrüchte und vieles mehr. Die farbenfrohe Präsentation der Waren ähnelt den Stilleben berühmter Maler!
Diese Vielfalt und die so unterschiedlichen Sinneseindrücke machen den Mercat de la Boqueria zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Danach ging es zur Kathedrale von Barcelona – la Catedral de la Santa Dreu i s´Santa Eurália. Es ist die gotische Kathedrale von Barcelona, sie befindet sich am Platz Pla de la Seu im Stadtviertel Barri Gótic und wurde vom 13. Bis ins 15. Jahrhundert erbaut.
Nachdem viele Teilnehmer:innen schon sehr durchnässt waren, beendeten wir hier diesen Ausflug. Einige verabschiedeten sich, um ein Glas Sangria zu genießen, andere shoppten im Abverkauf, den Rest begleitete ich zum Shuttlebus, sie genossen das Ambiente am Schiff.
Barcelona verließen wir bei Sonnenschein, am nächsten Tag stand Ibiza am Programm.
Tag 3 in Ibiza startete mit herrlichem Sonnenschein, am späten Vormittag hatte es schon 33 Grad. Wieder ging es mit dem Shuttlebus in die Stadt Eivissa, wie sie auf Katalanisch heißt.
Die Stadt verströmt eine magische Atmosphäre, mit einer Riesenauswahl an interessanten Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen.
Die Gruppe entschied sich, die Gässchen allein zu erkunden, nachdem es äußerst einfach war vom Schiff in die Stadt zu kommen, trauten sich alle Gäste diesen Transfer alleine zu.
Wir begannen unseren Spaziergang in der Altstadt – Dalt Vila. Dalt Vila ist eine wahre Schatztruhe der Geschichte. Vor über 2500 Jahren von den Phöniziern gegründet, leben bis heute Bewohner innerhalb der Festungsmauern. Die kleinen engen Gässchen und die hippen Lokale laden zum Verweilen ein.
Die Neustadt erstreckt sich auf der flachen Ebene rund um die Altstadt. Es gibt anmutige Plätze wie den zentralen Boulevard Vara de Rey mit seinen schönen Stadthäusern aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts und den benachbarten Plaza del Parque, perfekt um Leute zu beobachten auf den Terrassen der vielen Bars und Restaurants.
Es gibt eine fantastische Auswahl an Geschäften, hier finden sich große Ketten und zahllose kleine Fashionboutiquen.
Den herrlichen Tag ließen wir in einer kleinen Tapasbar ausklingen, natürlich durfte ein Glas eisgekühlter Sangria nicht fehlen.
Am Abend konnten wir auf 3 Decks genießen, denn es gab eine atemberaubende Sunset-Pary. Den Sonnenuntergang mit der Insel Formentera im Hintergrund war traumhaft, dazu wurde ein eigens kreierter Cocktail serviert, der natürlich farblich absolut passend war. In verschiedenen Orangetönen schimmerte der Cocktail in der Abendsonne.
Tag 4 genossen wir auf den diversen Decks des Schiffes. Es war nämlich ein Seetag. Dieser Tag eignente sich besonders gut, um das Schiff zu erkunden. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, alles in den ersten paar Tagen zu sehen, Bars zu besuchen oder die Kulinarik zu genießen.
Die Costa Toscana gehört zur Reederei Costa Crociere und wurde 2021 fertig gestellt. Es gibt auch ein Schwesterschiff, das 2019 in den Dienst gestellt wurde – die Costa Smeralda. Diese Kreuzfahrtschiffe werden mit Flüssigerdgas betrieben.
Dabei handelt es sich um verflüssigtes aufbereitetes Erdgas, das auf -161 bis -164 Grad Celsius abgekühlt wird. Es weist etwa nur ein Sechshundertstel des Volumens von gasförmigem Erdgas auf.
In Barcelona durften wir das Auftanken des Schiffes miterleben. Eine Füllung kostet 550.000 Euro!!!
Flüssigerdgas betriebene Schiffe sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kreuzfahrtschiffen. Der Einsatz von verflüssigtem Erdgas reduziert den Ausstoß von Stickoxiden und Schwefeloxiden um bis zu 99% im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen.
Wir lauschten einem Vortrag, bei dem interessante Fakten preisgegeben wurden:
- 336m lang
- 63m hoch
- 8m Tiefgang
- 2 Jahre Bauzeit
- 2 Motoren, die sich 360 Grad drehen können
- 8200 Personen haben Platz
- 1600 Mitarbeiter
- 980 Millionen kostete das Schiff
- 500 kg Pasta werden pro Tag verbraucht
- 1500 kg Fleisch/Tag
- 2000kg Mehl/Tag
- 15.000 Eier/Tag
- 4 Küchen, 150 Köche
- die Küche ist 30x100m lang
- 35.000 Gläser
- 20.000 Bestecke
- Recyclinghof
- Wäscherei
- Feuerwehr
Nach guten 1000 km erreichten wir Palermo am Tag 5!
Fast die ganze Gruppe hat einen Ausflug gebucht – die Palermo-Easy-Tour.
Unser erster Stopp führte uns hoch hinauf! Auf den Monte Pellegrino, der Pilgerberg an der Nordküste Siziliens. Er liegt etwa 4 km nördlich des Stadtzentrums von Palermo und ist 606m hoch!
Das Interessante an diesem Berg ist, dass es ein bedeutender Wallfahrtsort ist. 1625 fand man in einer 25m tiefen Höhle den unverwesten Leichnam der heiligen Rosalia. Als man ihre Reliquien nach Palermo brachte, endete eine Pestepidemie und die hl. Rosalia wurde zur Schutzpatronin der Stadt erklärt.
Erzählt wird, dass Rosalia auf einem sizilianischen Hof aufwuchs. Schon als junges Mädchen weihte sie ihr Leben Gott. Der Aufstand der normannischen Barone zwang Rosalia den königlichen Hof zu verlassen und sie zog sich in eine Höhle am Monte Pellegrino in die Einsamkeit zurück und starb dort.
Die Ganzkörperreliquie der hl. Rosalia befindet sich in der Kathedrale von Palermo.
Am 15. Juli wird das Fest der hl. Rosalia in Palermo gefeiert und der Reliquienschrein ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf den Straßen Palermos finden Prozessionen und Feuerwerke statt.
Die Vorbereitungsarbeiten dafür konnte man in der ganzen Stadt schon beobachten. Es muss ein berauschendes Fest sein, kulinarische Traditionen kommen nicht zu kurz und die ganze Stadt leuchtet.
Unser letzter Stopp am Tag 6 der Sightseeingtour war Civitavecchia – ein Ausflug in das ca. 80km entfernte Rom war möglich. Wer diese Strapazen nicht auf sich nehmen wollte, spazierte mit mir gemütlich durch die Hafenstadt Civitavecchia, die die bedeutendste Hafenstadt in der mittelitalienischen Region Latium ist.
In der Stadt gibt es die Kathedrale San Francesco d´Assisi und die Festung Forte Michelangelo direkt am Hafen. Wir spazierten die Strandpromenade auf und ab, Shopping inklusive, nachdem wir den örtlichen Wochenmarkt besucht hatten. In einer Seitengasse kehrten wir ein und genossen gekühlte Getränke, bevor wir zum Schiff zurückkehrten.
Den letzten Tag am Schiff ließen wir gemütlich ausklingen, alle Ausschiffungsformalitäten wurden besprochen und die Koffer wurden schweren Herzens gepackt und vor die Kabinentüre gestellt.
Am nächsten Morgen erreichten wir wieder Savona, in der Ausschiffungshalle schnappten wir unsere Koffer, die farblich sortiert schon für uns aufgestellt wurden.
Den Kreuzfahrtprofi-Bus erspähten wir schon von der Rampe aus, Walter und Peter empfingen uns und los ging die Fahrt in die Heimat.
Es war eine wunderschöne Woche, Freundschaften sind entstanden, großartige Gespräche fanden statt, wir haben viel gelacht und das eine oder andere Problemchen ließ sich lösen.
Die Gruppe war harmonisch, es gab immer ein freundliches Lächeln und einen respektvollen Ton. Das ist nicht selbstverständlich für mich als Reiseleiterin, dass die Gruppe so unproblematisch war.
Es war ein Vergnügen für mich, Euch bei dieser Kreuzfahrt begleiten zu dürfen und Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Jetzt bleiben uns nur mehr die Erinnerungen, die vielen Fotos und Eindrücke, denn jede Reise hat ein Ende, aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.
Eure Nicole Heidenwolf,
Reiseleiterin